In vielen Städten ist Wohnen unverhältnismäßig teuer. Das dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass viele Menschen, die in den Städten arbeiten, aufs Umland umziehen, und dafür lange Pendelwege in Kauf nehmen, die wegen des mangelhaften ÖPNV in ländlichen Regionen mit dem Auto zurückgelegt werden. Nachhaltig ist das nicht.
Man tut also unserem Planeten etwas Gutes, wenn man bezahlbaren Wohnraum in den Städten schafft, wo die Wege kurz sind und meistens ein gutes ÖPNV-Angebot existiert, was es ermöglicht, auf das Auto zu verzichten. Auch verursacht eine stadttypische Etagenwohnung weniger Heizaufwand als ein gleich großes freistehendes Haus, wie das auf dem Land üblich ist, weil sie weniger Außenwände hat. Es ist also, zumindest wenn man in der Stadt arbeitet, nachhaltiger, in der Stadt zu leben.
Natürlich hat das Leben auf dem Land auch seine Reize, insbesondere für Familien mit Kindern. Es gibt mehr Natur vor der Haustür und viel Platz zum Leben und Spielen. Aber eben weniger attraktive Arbeitsmöglichkeiten, und viele Menschen ziehen nur deshalb aufs Land, weil die Wohnungen in der Stadt zu teuer sind, und verursachen dadurch unnötigen (Auto-)Verkehr. Das sollte sich ändern.
Andererseits sollte der ÖPNV im ländlichen Raum verbessert werden, so dass es auch dort möglich ist, auf das Auto zu verzichten. Da sind Konzepte gefragt, die den Besonderheiten des ländlichen Raumes angepasst sind. Etwa: jede Stunde oder gar jede halbe Stunde ein Minibus ist besser als ein Standardlinienbus, der nur ein paar Mal am Tag fährt. Und es sollte natürlich auch im ländlichen Raum attraktive Arbeitsplätze geben. Denn: kurze Wege sind nachhaltiger als lange. Ob in der Stadt oder auf dem Land. Und kurze Wege ergeben sich eben dort, wo das Wohnen in der Nähe des Arbeitsplatzes bezahlbar ist!