Klimaschutz und Armutsbekämpfung – kein Widerspruch!

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In vielen Ländern der Welt leben viele Menschen in großer Armut. Um diese Armut zu bekämpfen, ist Wirtschaftswachstum erforderlich – aber belastet dieses Wachstum nicht das Klima? Da scheint sich ein Dilemma aufzutun: einerseits muss die Wirtschaft wachsen – andererseits muss der CO2-Ausstoß zurückgehen. Wie geht das zusammen?

In der Tat geht das zusammen. Denn mehr Wohlstand bedeutet nicht unbedingt mehr CO2. Er kann auf erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft basieren, und die Investitionen, die für die Dekarbonisierung der Wirtschaft und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft erforderlich sind, schaffen Arbeitsplätze. In den hoch entwickelten Ländern wächst die Wirtschaft, ohne dass die CO2-Emissionen gleichfalls zunehmen, weil neue Technologien die Effizienz steigern und fossile Brennstoffe mehr und mehr durch erneuerbare Energien ersetzt werden.

Ein weiterer Punkt ist das Leapfrogging: Entwicklungsländer haben die Möglichkeit, das fossile Energiezeitalter zu überspringen, und direkt von Energiemangel zu nachhaltigem Energiewohlstand zu gelangen. In vielen Regionen der ärmeren Länder besteht noch keine ausreichende Stromversorgung. Diese muss also erst einmal ausgebaut werden – und das kann von vornherein mit erneuerbaren Energien erfolgen. Das spart zugleich knappe Devisen, denn es muss ja keine Kohle und kein Erdöl importiert werden, Wind weht und Sonne scheint vor Ort. Ebenso kann auf den Aufbau einer petrochemischen Industrie verzichtet werden, wenn man stattdessen in Biotechnologie investiert.

Zugleich sind erneuerbare Energien Friedensenergien: sie mindern das Konfliktpotential um Energiequellen, und es gibt zwar Atombomben, aber keine Solarbomben!

Die Entwicklungsländer müssen also nicht dem fossil-nuklearen Irrweg folgen, den die hochentwickelten Länder gegangen sind, um zu Wohlstand zu gelangen, sondern können diese Fehler vermeiden und direkt zu nachhaltigem Wohlstand gelangen! Dabei sollten wir in den hochentwickelten Ländern mit unseren Technologien, Erfahrungen und finanziellen Möglichkeiten helfen, denn eine Welt ohne Armut ist eine friedlichere und sicherere Welt, und Armut lässt sich bekämpfen, ohne die Umwelt zu ruinieren.

Weblink

Klimaschutz kann kein Argument gegen Armutsbekämpfung sein (Spektrum der Wissenschaft)

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