Jahrhunderte lang herrschte in den meisten Teilen Deutschland der Fachwerkbau vor. Eine Bauweise, die dem hiesigen Klima angemessen ist und wie jede Holzbauweise eine CO2-Senke ist, während die Herstellung von Beton erhebliche Mengen an CO2 freisetzt.
Das Fachwerk ist im Prinzip ein Stecksystem: Holzelemente werden zusammengesteckt und mit hölzernen Stiften gesichert – ohne Metall oder Mörtel, von giftigen chemischen Klebstoffen ganz zu schweigen. Und das hält Jahrhunderte. Darüber hinaus lassen sich Fachwerkbauten wieder verwenden, zerlegen und anderswo oder in anderer Form wieder zusammenbauen. Ein gutes Recyclingpotenzial also.
Beim traditionellen Fachwerkbau werden die Holzteile individuell zugeschnitten. Doch ließen sich die Teile auch normieren, ohne etwas am Prinzip des Fachwerkbaus zu verändern. Mit genormten Bauteilen wäre die Wiederverwendbarkeit noch verbessert: jedes Teil würde zu jedem passen. Dazu ließen sich die Normbauteile in großen Stückzahlen industriell produzieren, wodurch erhebliche Kosten eingespart würden.
Der Fachwerkbau ist also eine Bauweise mit einem großen Nachhaltigkeits- und Zukunftspotenzial. Denn Fachwerk ist langlebig, wiederverwendbar und klimafreundlich.