Ursachen bekämpfen – nicht nur Symptome!

Frieden & Demokratie Klima & Energie

Unsere Zivilisation ist bedroht – die größten Bedrohungen gehen von der Klimakrise und dem Erstarken autoritärer Bewegungen aus. Die Bekämpfung beider Bedrohungen ist nicht voneinander zu trennen – ohne Demokratie gibt es keinen Klimaschutz – und in beiden Fällen gibt es Bestrebungen, nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome zu bekämpfen. Weil letzteres bequemer und vermeintlich billiger ist.

Klima: Emissionsstopp und CO2-Rückholung statt riskantem Geoengineering

Beim Klimaschutz gibt es Vorschläge, den Treibhauseffekt mittels Geoengineering zu „kompensieren“. Die Erde soll durch gezielte Luftverschmutzung (Aerosole) oder einen gigantischen Sonnenschirm im All abgekühlt werden. Das ist reine Symptomdoktorei, die die Ursachen des Klimaproblems nicht bekämpft, und mit enormen Risiken verbunden – denn niemand weiß, wie das empfindliche und nichtlineare Klimasystem auf solche groß angelegten Verdunkelungsversuche reagiert.

Gut tun kann das dem globalen Ökosystem kaum – und es ist unnötig, denn wir können die Ursachen bekämpfen, indem wir von fossilen auf erneuerbare Energien umsteigen, und Kohlendioxid aus der Luft abscheiden, sinnvollerweise indem wir den so gewonnenen Kohlenstoff, ob als Holz oder als andere organische oder anorganische Materialien, als Bau- und Werkstoff nutzen. Denn klima- und umweltschädliche Materialien wie Beton und Plastik sollten durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden, und dazu eignet sich aus der Atmosphäre zurückgeholter Kohlenstoff am besten.

Rechtsextremismus: Prävention statt Anbiederung

Ähnlich sieht es beim Thema Rechtsextremismus aus. Viele Vorschläge, die gemacht werden, um den Vormarsch von AfD, FPÖ & Co. zu stoppen, greifen zu kurz. So wird in Deutschland laut über ein Verbot der AfD nachgedacht. Das wäre ein schwieriges Unterfangen, denn die Hürden, die das Grundgesetz hier vorsieht, sind zu Recht sehr hoch. Ein AfD-Verbot wäre auch eine Steilvorlage für alle diejenigen, die meinen, in Deutschland bestehe keine wirkliche Demokratie, sondern es würde echte Opposition unterdrückt. Und die Lücke, die die verbotene AfD hinterließe, würde alsbald von anderen rechten Parteien gefüllt werden. Man hat es letztes Jahr bei der Bürgerschaftswahl in Bremen gesehen, als die AfD wegen eines Formfehlers nicht zur Wahl zugelassen wurde. Prompt übernahm eine andere rechte Partei ihren Platz.

Manche konservative Politiker neigen gar dazu, Positionen der extremen Rechten in „abgemilderter“ Form zu übernehmen, um auf diesem Weg die extreme Rechte zurückzudrängen und verlorene Wählerschaften zurückzugewinnen. Eine Bekämpfung rechten Gedankenguts ist das sicher nicht! Viel mehr drohen dadurch rechte Positionen salonfähig zu werden, und werden gestärkt. Und ob sich dadurch Wähler zurück gewinnen lassen oder diese dann doch das „Original“ bevorzugen, ist auch unsicher.

Um rechtsextremes Gedankengut aus den Köpfen der Menschen zu bekommen, ist vielmehr Aufklärung erforderlich, verbunden mit attraktiven, positiven Visionen einer lebenswerten Zukunft, in der die Sorgen der Mitte der Gesellschaft ernst genommen werden und keine „Randgruppen“ wie Immigranten oder sexuell diverse Personen als „Sündenböcke“ missbraucht werden. Die extreme Rechte verspricht ein Zurück in eine vermeintlich bessere Vergangenheit, das bei Menschen auf fruchtbaren Boden fällt, die von der Zukunft keine Verbesserung mehr erwarten. Die Zukunft muss wieder ein Ort der Hoffnung werden, damit solche Vergangenheitsverklärung auf taube Ohren trifft.

Fazit: Nur wer die Ursachen bekämpft, löst die Probleme!

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