Überall erzielen rechte Parteien Wahlerfolge, während grüne Parteien eher schwächeln. Dabei haben grüne Parteien Ideen, wie man die derzeitigen Probleme lösen kann, während die Rechten nur Scheinlösungen zu bieten haben, auf Sündenböcke eindreschen und die Probleme leugnen. Wie kommt es also, dass die Rechten Wähler gewinnen und Grüne (und andere progressive Parteien und Kandidaten) nicht?
Ich denke, es liegt daran, dass die Progressiven schlecht kommunizieren. Es heißt immer wieder, „Wir müssen…“. Ist nicht so gemeint, aber es klingt wie „Wir wollen es ja selbst eigentlich nicht, aber es muss leider sein“. Noch schlimmer: „Ihr müsst“. Das klingt doch stark nach Wasser predigen und Wein trinken, weil es den Sprecher nicht in den Imperativ einbezieht. Man hat das ja an der unsäglichen Debatte um das Gebäudenergiegesetz gesehen. Das war eine Steilvorlage für die Bild-Zeitung!
Dabei bedeutet ein nachhaltiger Lebensweg nicht so sehr Verzicht auf Dinge, die das Leben schön machen, sondern mehr Lebensqualität. Er bedeutet weniger Lärm und Dreck, gesünderes Essen, mehr intakte Natur, mehr Kultur. Und coole, faszinierende neue Technologien, damit auch mehr Arbeitsplätze und mehr wirtschaftlichen Wohlstand. Zugegeben, wir sollten beispielsweise weniger Auto fahren. Aber wer steht schon gern im Stau? Mit der Bahn reist es sich entspannter. Sicher, auch da gibt es Betriebsstörungen und Verspätungen, fallen manchmal Züge aus. Was aber vor allem daran liegt, dass da seit langem zu wenig investiert wird, weil die Politik dem Autoverkehr den Vorrang gibt. Und ist ein Haus mit Ölheizung wirklich gemütlicher als eines mit einer Wärmepumpe? Sind PV-Module auf Dächern und an Balkons, sind Windenergieanlagen wirklich hässlicher als rauchende Schornsteine? Wohl kaum.
Es sollte also heißen: Visionen statt Bußpredigten! Denn wir haben wirklich eine bessere Welt zu bieten als die Hetzer von ganz rechts, auch eine bessere als die „Business-as-usual“-Politiker. Wir müssen das nur richtig kommunizieren, dann kommt die Begeisterung von selbst. Und wer sich für eine positive Vision einer besseren Welt begeistert, der geht auch keinen Populisten auf den Leim, sondern erhebt seine Stimme für einen Wandel zum Besseren!
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