In Großbritannien und in Frankreich sind in den letzten Tagen neue Parlamente gewählt worden, und in beiden Ländern waren die Rechten nicht die Wahlsieger. In London regiert jetzt die Labour Party, während in Paris die Regierungsbildung sicher nicht einfach sein wird, zumal es dort keine große Tradition der Koalitionsregierungen gibt. Aber die von vielen befürchtete Mehrheit für den rechten Rassemblement National (RN) kam nicht zustande, der RN erhielt tatsächlich weniger Mandate als die viel gehassten Macronisten.
Hier in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit einer Regierungsbeteiligung der AfD zum Glück zumindest derzeit sehr gering, weil niemand mit ihr koalieren will. Zumindest wird das von konservativen Politikern immer wieder beteuert, und sollten sie wortbrüchig werden, würde ihnen das sicher ganz böse auf die Füße fallen.
Aber es bleibt dabei: Jedes Mandat für die extreme Rechte ist eins zu viel! Denn die Rechten gefährden unsere Zukunft. Die Rechten leugnen das Klimaproblem und wollen die Demokratie abschaffen, und ohne den demokratischen Rechtsstaat kann es keinen wirksamen Klimaschutz geben. Wo ein autoritäres Regime waltet, haben die Menschen nicht die Freiheit, sich für einen nachhaltigen Lebensstil zu entscheiden, bestimmen Klientelinteressen statt Gemeinwohl das politische Handeln. Zwar läuft auch in den Demokratien nicht alles zum Besten, aber wir haben die Möglichkeit, uns frei zu entscheiden und öffentlich für Verbesserungen einzutreten. Darum muss der Rechtsruck gestoppt und umgekehrt werden, und das gelingt nur mit einer Politik, die die Probleme konstruktiv angeht und Hoffnung verbreitet. Denn Unzufriedenheit und Verzweiflung sind der Nährboden der extremen Rechten, und wir sollten ihnen genau diesen Nährboden entziehen.