Als jemand, dem Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtig sind, fragen Sie sich wahrscheinlich: „Was kann ich tun?“ Auf den ersten Blick scheint es, als könnten Sie nicht viel tun – die Probleme sind viel zu groß. Aber nein, Sie können etwas tun, und wenn viele Menschen tun, was sie tun können, kann die Welt gesund werden.
Darum seien hier einige Möglichkeiten genannt, wie Sie etwas für Nachhaltigkeit tun und Ihren „ökologischen Fußabdruck“ verkleinern können.
Bewusst konsumieren
Konsumieren Sie bewusst. Denken Sie bei jedem Kauf daran, welche Auswirkungen die Produktion der Ware hat. Fragen Sie sich zunächst, ob Sie diesen Artikel wirklich brauchen. Verzichten Sie auf den Kauf von irgendwelchem Schnickschnack, für den Sie in Wirklichkeit keine Verwendung haben.
Nutzen Sie langlebige Produkte länger. Muss es wirklich jedes Jahr ein neues Smartphone sein? Ist es wirklich so schlimm, „nach der Mode des letzten Jahres“ gekleidet zu sein?
Oft ist Gebrauchtkauf eine sinnvolle Alternative zum Neukauf. Wer gebraucht kauft, spart nicht nur Geld, er entlastet auch die Umwelt, indem er einem Produkt, das sonst vielleicht auf dem Müll landet, weil der Vorbesitzer aus irgend einem Grund es nicht mehr haben will, mehr Leben gewährt. Umgekehrt gilt: Wenn Sie etwas nicht mehr haben wollen, das aber eigentlich noch gut ist, verkaufen Sie es, statt es wegzuwerfen. Oder tauschen Sie es in einer Tauschbörse, wie etwa freecycle.org.
Und wenn etwas kaputt geht, ist Reparatur oft die sinnvollere Alternative zu wegwerfen und neu kaufen. Von der Autowerkstatt bis zur Änderungsschneiderei gibt es viele Betriebe, die Reparaturen bestimmter Warengruppen anbieten. In Reparaturcafés und Selbsthilfewerkstätten können Sie selbst Hand anlegen, und bekommen dabei sachkundige Hilfe und gutes Werkzeug zur Verfügung gestellt.
Gesunde Ernährung
Auch beim Einkauf von Lebensmitteln gilt: Konsumieren Sie bewusst. Kaufen Sie Lebensmittel, die gut für Sie und für die Umwelt sind. Die Stichworte sind: biologisch, saisonal, regional und fairer Handel.
Bioprodukte sind gesünder und umweltfreundlicher als Produkte aus industrieller Landwirtschaft mit Chemieeinsatz. Es gibt sie nicht nur in Bioläden und auf Bauernmärkten, sondern auch im ganz normalen Supermarkt. Es gibt viele Biosiegel mit unterschiedlich strengen Kriterien; die größten Biobauern-Verbände haben sich im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft zusammengeschlossen. Saisonale Erzeugnisse sind frisch und vermeiden Energieaufwand für die Lagerung. Regionale Erzeugnisse vermeiden Transportaufwand. Und wenn es etwas nicht in der Region gibt, wie etwa Kaffee oder Orangensaft, achten Sie auf fairen Handel (siehe Fairtade-Gütesiegel).
Konsumieren Sie weniger tierische Produkte. Zu viel Fleisch ist ungesund! Um Fleisch zu produzieren, ist ein Mehrfaches der Bodenfläche erforderlich, die benötigt würde, den gleichen Nährwert in Form pflanzlicher Produkte zu erzeugen. Vor allem Rindfleisch hat eine verheerende Ökobilanz. Und denken Sie an die Tiere. Es muss nicht jeden Tag Fleisch sein! Auch Milchprodukte haben einen relativ großen „ökologischen Fußabdruck“, sollten also sparsam und bewusst konsumiert werden. Dass Sie mit Fast Food weder sich selbst noch der Umwelt etwas Gutes tun, sollte bekannt sein. Auch Fisch ist nicht unproblematisch, denn viele Fischarten sind überfischt, und Aquakulturen belasten die Meere.
Energiewende hausgemacht
Wenn Sie das noch nicht getan haben: Wechseln Sie zu einem Stromanbieter, der Sie mit 100% Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Sparen Sie Strom, wo immer es geht. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.
Als Hausbesitzer sollten Sie die Sonne nutzen, die auf Ihr Dach und Ihre Fassade scheint, ob zur Stromerzeugung (Photovoltaik) oder zum Heizen bzw.. zur Erzeugung von Warmwasser (Solarthermie). Besonders günstig bekommen Sie Ihr Haus mit einer Wärmepumpe warm.
Umweltbewusste Mobilität
Fahren Sie weniger Auto. Überlegen Sie, ob Sie überhaupt ein Auto benötigen. Fahrrad, Bus und Bahn sind eine umweltfreundliche Alternative. Oder bilden Sie Fahrgemeinschaften. Falls Sie auf ein Auto nicht verzichten können, erwägen Sie die Anschaffung eines Elektroautos.
Auch für die Urlaubsreise gilt: Je näher, desto besser. Es muss nicht jedes Jahr Cancun oder Mallorca sein, auch in Mitteleuropa gibt es attraktive Urlaubsziele. Verzichten Sie insbesondere auf Flugreisen, denn der Flugverkehr belastet das Klima erheblich. Reisen Sie besser mit der Bahn – der ICE ist schnell und bequem. Zugegeben, es läuft bei der Deutschen Bahn nicht alles so, wie es sollte, aber mit dem Auto stehen Sie auch oft im Stau!
Demokratie nutzen
Wir haben in Deutschland den Vorteil, in einer Demokratie zu leben. Das bedeutet: Sie können sich für Veränderungen engagieren. Gehen Sie wählen, und wählen Sie Parteien und Kandidaten, die für eine klima- und umweltfreundliche Politik eintreten. Nehmen sie an Demonstrationen für besseren Klima- und Umweltschutz teil. Engagieren Sie sich ehrenamtlich – vom klassischen Naturschutz bis zu „Fridays for Future“ gibt es viele Möglichkeiten.
Das Leben mit Sinn erfüllen
Fragen Sie sich nach dem Sinn des Lebens? Sie können das ändern! Sich an der Rettung der Welt zu beteiligen erfüllt das Leben mit Sinn. Definieren Sie sich nicht darüber, was Sie haben, sondern was Sie tun. Suchen Sie einen neuen Job, weil Sie jung sind und vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen oder der alte Job Sie nicht mit Sinn erfüllt? Sie können die Nachhaltigkeit zu Ihrem Job machen! Es gibt da viele Tätigkeitsfelder, von der Bio-Landwirtschaft über die Installation und Wartung von Windkraft- und Solaranlagen bis zur wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Erzählen Sie Ihren Mitmenschen von der Wende zur Nachhaltigkeit und begeistern Sie für die Rettung der Welt!