Der öffentliche Personennahverkehr auf dem Land sieht meistens so aus: es fahren drei bis fünf Busse pro Tag, in denen oft gähnende Leere herrscht. Attraktiv ist das nicht. Denn meistens fahren die Busse zu Zeiten, die nicht zu dem passen, wann die Leute Fahrten zu erledigen hatte, und so wird dann eben das Auto aus der Garage geholt. Manchmal fährt der erste Bus des Tages zu spät, um rechtzeitig zur Arbeit oder zur Schule zu kommen, also fällt das schon von daher flach.
Was kann man dagegen tun? Wünschenswert wäre ein besserer Fahrplan, mit mehr Fahrten pro Tag, am besten (mindestens) im Stundentakt. Da stellt sich die Frage, wie kann man all diese Busse auslasten? Sicher würden dann mehr Menschen mit dem Bus fahren, aber auf vielen Linien würde das Verkehrsaufkommen auch dann nicht ausreichen, um jede Stunde einen 12-Meter-Standardlinienbus auch nur halbwegs wirtschaftlich fahren zu lassen.
Aber müssen es unbedingt so große Busse sein? Nein, das müssen sie nicht. Also ist es auf schwach frequentierten Verbindungen sinnvoll, kleinere Busse einzusetzen – Mini- und Midi-Busse. Hauptsache, es fährt überhaupt ein Bus. Solche Busse erfordern für den wirtschaftlichen Betrieb geringere Fahrgastzahlen als große Busse, das sollte unmittelbar einleuchten. Sie lassen sich auch auf Routen einsetzen, auf denen große Busse etwa wegen geringer Fahrbahnbreite, wenig belastbarer Brücken oder enger Kurven Probleme hätten.
Natürlich ist es teurer, jede Stunde einen Minibus fahren zu lassen, als wenige Male am Tag einen großen Bus. Aber Kosten sind eben nicht alles – guter ÖPNV sollte der Gesellschaft schon etwas wert sein, und der Umwelt und dem Klima tut man mit der dadurch bewirkten Verringerung des Autoverkehrs einen großen Gefallen. Die billigste Lösung ist eben nicht immer die beste!
Ein Kostenfaktor ist das Personal: jeder Bus, ob groß oder klein, braucht einen Fahrer. Dazu kommen natürlich die Betriebs-, Wartungs- und Pflegekosten für die Fahrzeuge. Eine Lösung sind Bürgerbus-Vereine, die Minibuslinien ehrenamtlich betreiben. Bürgerbusse können auf schwach frequentierten Strecken, die sonst nicht rentabel zu betreiben wären, attraktive Verbindungen anbieten, und stellen so eine sinnvolle Ergänzung des professionellen ÖPNV dar.
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