Nachhaltigkeit ist eine Sache, die eigentlich allen demokratischen Parteien ein Anliegen sein sollte, denn ohne sie hat die Demokratie keine Zukunft. Demokratie erfordert, dass im Land Frieden und ein gewisser Mindestwohlstand herrscht; Armut und Unfrieden rauben den Menschen die Freiheit und machen die Demokratie zu einem theoretischen Konstrukt, das kaum Relevanz im Alltag der Menschen hat, und begünstigen Populismus und den Ruf nach einem „starken Führer“.
Es ist auch mittlerweile so, dass sich zumindest in Deutschland alle demokratischen Parteien zur Nachhaltigkeit bekennen, wenngleich sie das nicht immer mit der gebotenen Konsequenz in die Praxis umsetzen, sondern oft Klientelinteressen verfolgen, die nicht immer mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit im Einklang stehen.
Nachhaltigkeit ist grün
Dazu ist wohl nicht viel zu sagen. Nachhaltigkeit ist der „Markenkern“ der Grünen, die aber in Koalitionen oft dicke Kröten schlucken müssen und ihre Ziele nicht immer durchsetzen können.
Nachhaltigkeit ist sozialdemokratisch
Ohne ökologische Nachhaltigkeit ist soziale Gerechtigkeit nicht zu haben. Soziale Gerechtigkeit erfordert ein funktionierendes Gemeinwesen und eine Wirtschaft, die genug Wohlstand für alle produziert, ohne die Ressourcen zu überlasten. Soziale Gerechtigkeit ist immer auch Gerechtigkeit gegenüber den nachwachsenden und kommenden Generationen.
Nachhaltigkeit ist liberal
Ohne Nachhaltigkeit bleibt Freiheit – sowohl bürgerliche als auch wirtschaftliche Freiheit – ein theoretisches Konzept. Wer seine Lebensziele nicht umsetzen kann, weil die Ressourcenbasis der Gesellschaft erschöpft ist, ist nicht frei. Freiheit ist immer auch die Freiheit der nächsten Generationen.
Nachhaltigkeit ist konservativ
Konservativ sein heißt, das Bewahrenswerte – Dinge wie Natur und Kultur – zu bewahren. Ohne Nachhaltigkeit hat nichts, das zu bewahren wert ist, Bestand. Insofern ist Nachhaltigkeit auch ein konservatives Konzept. Wer hingegen an Verhaltensweisen festhält, die mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit nicht zu vereinbaren sind, handelt nicht konservativ, sondern unverantwortlich.
Fazit: Nachhaltigkeit ist gesamtdemokratisch
Es sind also alle demokratischen politischen Richtungen auf Nachhaltigkeit angewiesen, und sollten zusammenarbeiten, um nicht nachhaltige Verhaltensweisen zu überwinden und die Gesellschaft auf einen Weg ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit zu bringen. Wer gegen Nachhaltigkeit ist, kann kein Demokrat sein.