Energie aus dem Meer

Klima & Energie

Das Meer birgt gewaltige Kräfte – das weiß wohl jeder zu bestätigen, der mal Urlaub am Meer gemacht hat oder mit einem Schiff auf hoher See unterwegs gewesen ist. Liegt es da nicht nahe, diese Kräfte zu nutzen? Tatsächlich spielt Energie aus dem Meer bislang nur eine sehr geringe Rolle, was vor allem an den technischen Herausforderungen liegt, diese gewaltigen Kräfte zu zähmen.

Ein Anfang wurde vor 60 Jahren gemacht. Im Jahr 1966 ging das Gezeitenkraftwerk in St. Malo in der Bretagne ans Netz, das den gewaltigen Tidenhub von 12 Metern in der Mündung des Flusses Rance nutzt. Wie viele Staudammanlagen hat es aber auch Umweltprobleme (Verschlammung) verursacht.

Am European Marine Energy Centre (EMEC) werden verschiedene Systeme erforscht, Energie aus dem Meer zu gewinnen. Auch am Fraunhofer-Institut in Kassel wird hieran geforscht. Ein viel versprechendes Prinzip sind Meeresströmungskraftwerke, die wie Windräder unter Wasser funktionieren. Die Herausforderung besteht hier darin, dass man es mit viel größeren Kräften zu tun hat als bei Wind. Dennoch sind die ersten Forschungsergebnisse viel versprechend.

Die schwedische Firma Minesto erprobt derzeit auf den Färöer-Inseln „Gezeitendrachen“, die, angetrieben von den Gezeitenströmungen, 8-förmig im Meer umher kreisen und dabei Strom erzeugen. Sie wenden damit ein Prinzip, das auch bei der Stromerzeugung aus Wind in Erprobung ist, auf Meeresströmungen an.

Auch die Wellenbewegungen lassen sich prinzipiell nutzen, auch wenn es hier noch kaum Erfolgsgeschichten zu vermelden gibt. Diverse Prototypen von Wellenkraftwerken sind gebaut und erprobt worden.

Summa summarum bieten die Meere ein gewaltiges Potenzial an Energie, das wir erst allmählich beginnen, nutzbar zu machen. Hier ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten.

Weblinks

Arte – Das größte Kraftwerk des Planeten

European Marine Energy Centre

Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik

Minesto

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