Die Wende zur Nachhaltigkeit kann ohne soziale Gerechtigkeit nicht gelingen. Eine neue Studie der Club-of-Rome-Initiative Earth4All und des Wuppertal Instituts zeigt auf, wie es gelingen könnte. Ihre zentralen Aussagen sind:
- Ein schneller Wandel ist möglich.
- Grenzenloses Wachstum ist in einer endlichen Welt unmöglich, und kann schon deshalb kein Maßstab für ein gutes Leben sein.
- Es ist leichter, verschiedene Bereiche gleichzeitig zu transformieren als jeden einzeln.
- Die ökologische Transformation erfordert den Abbau sozialer Ungleichheit.
- Neue Technologien allein sind nicht die Lösung aller Herausforderungen.
- Die Transformation ist nur gemeinsam und unter Beteiligung aller umsetzbar.
- Mutige Investitionen sind finanzierbar.
- Deutschland muss mehr Verantwortungen übernehmen.
Um zu Nachhaltigkeit zu gelangen, ist eine fünffache Wende erforderlich:
- Armut bekämpfen – Wohlstand global gerecht verteilen, Teilhabe für alle, kommunale Infrastrukturen (z.B. ÖPNV, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen) stärken.
- Ungleichheit verringern – Reiche stärker besteuern, Klimageld Plus (Ausgleich von CO2-Bepreisungen für Geringverdiener), gleichheitsfördernde Wirtschaftsformen
- Empowerment – weibliche Selbstwirksamkeit fördern, funktionierendes Sorgesystem, Transformation des Bildungssystems
- Ernährungswende – nachhaltige Anbausysteme, effiziente Flächennutzung, nachhaltige Ernährungskultur
- Energiewende – Energieeffizienz zuerst, erneuerbare Energien natur- und sozialverträglich ausbauen, suffiziente Lebensstile fördern
Alle diese Wenden sind miteinander verbunden und bedingen einander, und sind daher am besten gleichzeitig und im Verbund durchzusetzen statt jeweils einzeln. Dazu ist eine Wirtschaftsform erforderlich, die das Wohlergehen von Mensch und Natur an die Stelle von individueller Profitmaximierung setzt und von der Durchsatz- zur Kreislaufwirtschaft übergeht.
Weblink