Nick Fuller Googins: Der Plan zur Rettung der Welt

Frieden & Demokratie Klima & Energie Zukunftsvisionen

Der Roman spielt ca. 30 Jahre nach der Klimakatastrophe. In Nuuk, der durch Klimaflüchtlinge zur Großstadt angewachsenen Hauptstadt Grönlands, lebt die 15-jährige Emi mit ihren Eltern, Larch und Kristina – beide hoch angesehene Veteranen des „Großen Übergangs“ vom Kapitalismus zu einer Art ökologisch-demokratischem Sozialismus, die bei der Bewältigung der Klimakatastrophe Großes geleistet haben. In Rückblenden wird dargestellt, wie der junge Larch gegen die Katastrophe kämpfte und dabei Kristina kennen lernte. Ferner sind Auszüge einer Hausarbeit für die Schule von Emi, mit Interviews mit ihrer Mutter, über den Großen Übergang eingestreut.

Auf einer öffentlichen Feier kommt es zu einem Terroranschlag, der eine Massenpanik auslöst. Emi und Larch entkommen nur knapp der Massenpanik, während Kristina verschwindet – und der Verwicklung in den Anschlag verdächtigt wird. Es existiert nämlich eine Gruppe, die Rache an alten Politikern und Konzernmanagern nimmt, die sie für die Klimakatastrophe persönlich verantwortlich machen.

Emi und Larch machen sich auf die Suche nach ihrer Mutter bzw. Ehefrau, die sie in die teilweise überschwemmten Ruinen von New York führt. Es gelingt Larch zwar, Kristina zu finden, aber dann verschwindet Emi. Anscheinend versucht jemand, Kristina wegen ihrer angeblichen Verstrickungen in die Anschläge zu erpressen. Zwar gelingt es Emi, sich von ihren Entführern zu befreien, aber am Ende müssen Larch und Emi, und getrennt von ihnen Kristina, unter neuen Identitäten anderswo neue Leben beginnen und können nicht nach Nuuk zurückkehren.

Was mir gefallen hat: Es wird eine attraktive klimaneutrale Gesellschaft geschildert, in der die Menschen recht gut – so gut, wie es in einer Welt mit destabilisiertem Klima und häufigen Extremwettereignissen eben geht – leben können. Allerdings stehe ich als linksliberaler Individualist dem geschilderten demokratischen Sozialismus mit Pflichtdiensten und Aspekten kommunalen Lebens eher skeptisch gegenüber.

Was mir weniger gefallen hat: Der deutsche Titel macht das Buch zur Mogelpackung! Der Originaltitel „The Great Transformation“ ist besser. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass es nicht darum geht, wie man die Katastrophe vermeiden kann, sondern um den Wiederaufbau nach der Katastrophe. Hinzu kommt, dass der Roman eher schwerfällig beginnt, erst auf Seite 59 geht die Handlung richtig los.

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