Die derzeitige Diskussion um die Aktionen radikaler Klimaaktivisten wie der „Letzten Generation“ ist für mich der Anlass, etwas zum Thema „Mut statt Wut“ zu schreiben. Viele, vor allem jüngere, Menschen empfinden eine starke Wut auf diejenigen, die mit der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen Geld scheffeln, und auf willfährige Politiker, deren Engagement für Klima- und Umweltschutz kaum über Sonntagsreden hinausreicht. Das kann ich verstehen, ich bin selbst manchmal wütend auf all diejenigen, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden.
Aber Wut ist ein schlechter Ratgeber, der oft zu sinnlosen und kontraproduktiven Verhaltensweisen führt. Was können die Kunstwerke, die Aktvisten der „Letzten Generation“ mit Lebensmitteln beschmutzen, für die Klimakrise? Was hat eine Radfahrerin verbrochen, die Opfer eines Verkehrsunfalls wird und sterben muss, weil ein Rettungsfahrzeug im durch eine Straßenblockade verursachten Verkehrsstau nicht voran kommt und den Unfallort zu spät erreicht? Solche Aktionen bewegen niemanden dazu, mehr für den Klimaschutz zu tun, sondern sind nur Steilvorlagen für diejenigen, die Klimaschutzbewegung als „Klimahysterie“ abtun.
Und: Was kommt als nächstes? Werden bald Tankstellen brennen, oder Anschläge auf Kohlekraftwerke, Ölraffinerien und dergleichen? Noch ist „Klimaterrorismus“ ein Wort, das de radikalen Klimaaktivisten Unrecht antut und deshalb zum „Unwort des Jahres 2022“ gewählt worden ist, aber wenn sich Menschen weiter von Wut auf die fossile Energiewirtschaft und ihre Freunde in Politik und Gesellschaft leiten lassen, kann aus dem Unwort eine handfeste Tatsache werden.
Nein, Wut ist nicht das, was jetzt gefragt ist. Was gefragt ist, ist Mut. Mut zu Veränderungen. Mut, Wege zu gehen, die aus der Krise hinausführen. Und dabei will ich mit Flowstate helfen. Denn es gibt viele gute Ideen und Projekte für eine nachhaltige, umwelt- und sozialverträgliche Lebens- und Wirtschaftsweise, überall auf der Welt, von der globalen bis zur individuellen Ebene. Ideen und Projekte, die zeigen, wie es besser geht. Mit Flowstate habe ich mir die Aufgabe gestellt, solche Ideen und Projekte zu recherchieren und vorzustellen. Denn wenn all diese Projekte in größerem Maßstab umgesetzt werden, ist schon viel geholfen. Die Mittel und Wege, die Welt zum Besseren zu verändern, sind da, hier und jetzt. Sie müssen nur noch umgesetzt werden. Und dazu ist Mut das richtige Gefühl, nicht Wut.
1 thought on “Mut statt Wut!”