Vor einigen Wochen habe ich hier darüber geschrieben, Petrochemie durch Biotechnologie zu ersetzen. Ein Beispiel dafür ist ein Polymerwerkstoff aus der Natur: Chitin. Chitin ist das Material, aus dem die Körperschalen von Insekten, Spinnentieren und Krebstieren bestehen. Chitin ist sowohl biologischen Ursprungs als auch biologisch abbaubar, also „doppelt bio“ und insofern ein „gutes Plastik“.
Und Forscher der Universität Gießen haben – zufällig! – ein Verfahren entdeckt, um Chitin biotechnologisch herzustellen. Das Chitin wird dabei aus biologischen Abfällen gewonnen, und nicht aus potentiellen Nahrungsmitteln. Es besteht also keine Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Viele Kunststoffartikel können so aus einem ungiftigen, umweltfreundlichen Material hergestellt werden. Noch steckt das Verfahren in den Kinderschuhen, aber es verspricht viel.